Segelverein MARE INCOGNITA
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Was bisher geschah –
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Fitnesskur für die «Passage» (2.Teil)

27/6/2023

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Von Andreas Walser und Michael T. Ganz. Um unser geliebtes Schiff wieder fit zu kriegen, haben wir die «Passage» zweimal in ihrem Winterlager besucht: einmal im Februar, um von Nicola eine Einführung in die Schiffstechnik zu erhalten und eine Bestandsaufnahme zu machen, und einmal im Juni, um die nötigen Arbeiten auszuführen.

Juni 2023

Nach einer intensiven Zeit mit Materialbeschaffung und Vorbereitung waren wir für den zweiten Einsatz bereit. In Anbetracht der vielen Arbeit, die auf uns wartete, war ich sehr froh, dass sich diesmal acht Personen dafür begeistern konnten, mit nach Sint-Annaland zu fahren – ich mit einem VW-Bus voller Material.

Vor Ort teilten wir uns in Grüppchen auf, damit jede und jeder möglichst ungestört arbeiten konnte. Mark entfernte die Reste des Antifoulings mit dem Hochdruckreiniger so gründlich, dass Mirjam schon Angst um die Grundierung des Rumpfes hatte. Doch nach Stunden intensiven Tuns war tatsächlich nichts mehr da vom alten Belag; er lag nun auf dem Boden des Werftgeländes, was Jefrie nicht gerade begeisterte. Dank Marks, Lauras und Rogers gründlicher Arbeit war das Auftragen des Antifoulings dann ein Klacks: Mirjam und ich hatten es in zwei Stunden erledigt.Bei einem Schiff mit nicht weniger als 13 Winschen kann auch der Winschenservice ein paar Leute für eine ganze Weile beschäftigen. Glücklicherweise hatten wir die vier grossen Winschen im Februar schon ausgebaut, nach Zürich mitgenommen und bei Nicola in der Werkstatt revidiert.

Dann endlich konnten wir die «Passage» mit frischem Antifouling-Anstrich einwassern. Nach dem Einwassern ging die Arbeit aber weiter. Bruno machte sich mit grossem Eifer daran, die Dieselpest aus dem Tank zu verbannen. Zu diesem Zweck musste der ganze verbliebene Dieselvorrat ausgepumt, der Tank gereinigt und mit durch Biozid versetzten Diesel neu betankt werden – ein riesiges und mühsames Unterfangen. Da es im Hafen zudem keine Tankstelle gab, mussten wir den Treibstoff in Kanistern mit dem Auto herbeiführen.

Leider hatte uns der Segelmacher vergessen. Da ich ihm aber belegen konnte, dass er uns den Liefertermin bestätigt hatte, versprach er mir, die Segel noch für das Einsegeln am Sonntag fertigzustellen. Leider mussten wir dann jedoch feststellen, dass die Arbeit nicht gut gemacht war: Viele defekte Stellen waren nicht repariert. Auch der Rigger verschob den Termin kurzfristig um einen Tag, was unsere Rückreise verzögerte. Seine Expertise und seine Erläuterungen zum komplexen Rigg der «Passage» waren aber sehr lehrreich und haben bei mir einige Wissenslücken geschlossen.

Nach einer intensiven Zeit und dem grossartigen Einsatz aller Beteiligten war die «Passage» nun wieder bereit für die nächste grosse Fahrt, und wir konnten sie mit gutem Gewissen dem Skipper übergeben. Sie hat nicht den Anspruch, das schönste Schiff im Hafen zu sein, aber wie wir alle wissen, ist Schönheit eine oberflächliche Tugend und jeweils nur von kurzer Dauer.

Lessons learned:
  • Zum Entfernen des alten Antifoulings lohnt es sich, ein Spezialgerät mit integriertem Staubsauber zu mieten.
  • Die von den Gestellstützen abgedeckten Stellen lassen sich noch schnell mit Antifouling bepinseln, wenn das Schiff am Kran hängt.
  • Damit die Krangurten die Logge nicht beschädigen, diese beim Einwassern entfernen und das Loch mit einem Blindstopfen verschliessen. Oder an Bord gehen, die Hand aufs Loch halten, bis die Gurten weg sind, und dann die Logge wieder einsetzen.
  • Den Dieseltank erst reinigen, wenn das Schiff im Wasser ist. So ist sichergestellt ist, dass sich beim Einwassern keine Luft im System befindet. Sonst kann es passieren, dass der Motor abstirbt, während man nach dem Kranen umparkiert.
  • Bei Auftragserteilung an den Segelmacher alle Defekte schriftlich festhalten und bei Empfang der Segel all diese Stellen checken.
  • Beim Segelmacher vor der Anreise nachfragen, ob die Segel rechtzeitig bereit sind. Die Segel unbedingt vor dem Anschlagen kontrollieren.
  • Wenn der Hafenmeister sagt, der Hafen sei zu jeder Gezeit tief genug, heisst das nicht, dass der Hafen für die «Passage» zu jeder Gezeit tief genug ist …
  • Und auch wenn die Werftarbeiter sagen, man müsse schnellstmöglich umparken, heisst das nicht, dass der Hafen zu diesem Zeitpunkt tief genug ist …
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