Segelverein MARE INCOGNITA
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Was bisher geschah –
​berichte von vergangenen Törns!

Törnbericht Akureyri–Scoresby 31.07.-14.08.2025

10/10/2025

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Von Jean-Marc Leutenegger (Skipper) und Michael T. Ganz (Rewriting) Die neue Crew versammelt, für zwei Wochen Einkäufe geplant, den Supermarkt gestürmt, Diesel und Wasser getankt, ein paar notwendige Wartungsarbeiten erledigt – am Abend nach unserer Ankunft in Akureyri ist die «Passage» startklar. So laufen wir tags darauf Richtung Norden aus, machen einen Zwischenhalt auf der kleinen Insel Hrisey und erreichen dann Olafsfjördur am Eingang des Fjords. 
Unterwegs setzen wir erstmals die Segel, üben uns im Wenden, Halsen und Reffen und nutzen die Gelegenheit, das Schiff besser kennenzulernen – im Hinblick auf den bevorstehenden langen Schlag nach Grönland eine sinnvolle Investition.
 
Das Wetterfenster zwischen Island und Grönland ist gerade günstig. Um es nicht zu verpassen, machen wir gleich schon am nächsten Morgen die Leinen los für die grosse Überfahrt; so werden wir in Grönland etwas mehr Zeit haben, um die einsamen Fjorde zu erkunden. Anfangs eher variabel wird der Wind mit der Zeit etwas stabiler. Die See ist aufgrund der vorangegangenen Tage aber noch ziemlich bewegt.
 
Allmählich stellt sich der Rhythmus mit den Zwei-Personen-Wachen ein, und die hellen Nächte erleichtern das Navigieren. Um unsere Energie zu erhalten und der Seekrankheit vorzubeugen, bemühen wir uns, regelmässig und reichlich zu essen. Unsere treuen Begleiter sind Möven, die neben uns knapp über die Wellen gleiten, und Papageientaucher, die – wie der Name sagt – meist im Wasser verschwinden, wenn wir uns nähern. Immer wieder besuchen uns Delphine, spielen mit dem Schiff und bieten ein regelrechtes Spektakel. In der Ferne blasen die Wale ihre Wasserfontänen in den Himmel.

Vorstoss ins Packeis   
Nach drei Tagen kommt der Eingang des Scoresby-Sund in Sicht. Riesige Eisberge scheinen die Einfahrt zu versperren. Unter Segeln bahnen wir uns einen Weg durch das kalte Labyrinth. Bald schon stossen wir auf Packeis. Nun heisst es halbe Kraft voraus, Slalom fahren und mit den eigens dafür vorhandenen Bootsstangen die Eisschollen vom Rumpf wegdrücken.
 
Dank ein paar wenigen Lichtern auf dem Hügel entdecken wir Ittoqqortoormiit. Wir verweilen einen Tag in dem kleinen Dorf, mieten eine Schusswaffe, plaudern mit Einheimischen und tauschen uns mit den Crews der wenigen anderen Schiffe aus. Die Begegnungen sind sehr freundschaftlich; sowohl Einheimische als auch Segler sind an Informationen und Erfahrungen interessiert.
 
Die Begegnungen sind sehr freundschaftlich; sowohl Einheimische als auch Segler sind an Informationen und Erfahrungen interessiert.  

Die Weiterfahrt führt uns mit wenig Wind rund 80 Seemeilen westlich in den Fjord hinein. Trotz der zahlreichen Eisberge und -schollen gelingt es uns, ein wenig zu segeln. Wir erreichen Charcot Havn, eine Bucht am Fusse eines Gletschers und werfen den Anker. Wir trainieren erst das Handling unseres Mietgewehrs und gehen dann an Land, um unsere Wasserkanister aufzufüllen.

Die Fahrt geht weiter zwischen Eisbergen hindurch zu den Bären-Inseln. Die Bucht von Jytte‘ss Havn bietet einen gut geschützten Ankerplatz, sodass wir den Tag nutzen, um das Innere der ersten Insel zu erkunden. Wir ankern noch in zwei weiteren Buchten, Sune’s Pool und Ox Bay und haben auf der letzten Insel das Glück, Moschusochsen, Polarfüchse, Schneehasen und Wildgänse zu sehen. Die Natur hier ist schlicht wunderbar.

Mit dem Kayak zum Gletscher
 
Dann wird es bereits wieder Zeit, die Rückfahrt nach Ittoqqortoormiit anzutreten. Wir machen noch einmal Halt in Charcot Havn und segeln dann zur Viking Bugt. Das Packeis am Ende der Bucht ist einigermassen passierbar, was es uns erlaubt, recht nahe an die imposanten Gletscher heranzufahren, mit dem Kayak zwischen Eischollen und kleineren Eisbergen zu paddeln und mit dem Dinghy Eisblöcke zu sammeln für den Wasservorrat.
 
Zurück in Ittoqqortoormiit bereiten wir den Törnabschluss vor, also Schiff reinigen, Treibstoff tanken, Wasser bunkern – und endlich kann die Crew wieder mal duschen! Dann gehts zum Airport von Constable Pynt, der den Ruf des weltweit einsamsten Flughafens geniesst. Die Schotterpiste ist denn auch gerade in einem schlechten Zustand, weshalb sich Ankunft und Start unseres Flugzeugs verzögern. So kommen wir unfreiwillig zu einem zusätzlichen Grönland-Tag.
 
Der Törn hat uns einen Einblick in eine uns unbekannte und andere Welt mit unglaublich schöner Natur ermöglicht. Mit den Eisbergen und dem Packeis hat sich uns auch nautisch viel Neues geboten. Und einmal mehr ist klar geworden: Für solche Reviere ist die «Passage» das perfekte Schiff.
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