Segelverein MARE INCOGNITA
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WinterPause Im Hafen von Sint Annaland

25.07.–01.08.2022: Tasiilaq – Tasiilaq

6/9/2022

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Von Leonie Schmid und Michael T. Ganz. Nach dem Grosseinkauf im spärlich bestückten Supermarkt von Tasiilaq geht es in die Fjordlandschaft hinein. Einmal mehr umsegeln und bewundern wir die noch immer imposanten Eisberge. Wir ankern in einer nahen Bucht und gehen an Land. Wie in Ostgrönland üblich, nehmen wir unser Gewehr mit. Es könnte ja sein, dass ein hungriger Eisbär unseren Weg kreuzt. Damit jede und jeder von uns auch mal einzeln auf Landgang gehen kann, absolvieren wir ein kleines Schiesstraining. Laura – sie ist Forstwirtin und hat Jagderfahrung – erteilt uns Instruktionen. Die Crew ist klein: Gerade mal fünf Kugeln fliegen in ein dickes Eisfeld.
 
Dann geht es weiter Richtung Tiniteqilaaq. Im Sermilik-Fjord ziehen wie immer riesige Eisblöcke zum offenen Meer hin, was die kleine Ortschaft zu einer meiner Favoritinnen macht. Morgen wollen wir dort festmachen und hoffen nun, dass die Route durch den Fjord eisfrei bleibt – nicht wie letzte Woche. Wir haben Glück. Erst segeln, dann motoren wir auf den Gletscher zu. Die Eisschicht wird immer dichter, die Fahrt immer anstrengender. Endlich erreichen wir eine Bucht, in der wir ankern können. Gegen Abend dann beginnt es am Rumpf zu knistern und zu rumpeln. Durch die Strömung hat sich das Wasser um uns herum mit Tausenden von Eisscherben gefüllt, die wir zuvor auf der anderen Seite der Bucht gesichtet haben. Da keine grösseren Eisberge in Anmarsch sind, können wir das Schau- und Hörspiel in Ruhe geniessen.
 
Unser nächstes Ziel ist der Kejser Franz Josef-Fjord, den man uns sehr empfohlen hat. Die unsteten Windverhältnisse zwingen uns, die Segel ständig zu wechseln. In einer ruhigen Bucht gehen wir vor Anker. Der Fjord ist gesäumt von Gletschern, die vom Inlandeis her ins Wasser ragen, steil und zwischen schroffen schwarzen Felsen. Wir schaffen es allerdings nicht bis ganz ans Fjordende, zu dicht ist hier das Eis. Immerhin bahnen wir uns einen Weg bis nahe an einen der Abbrüche heran – ein unbeschreibliches Bild. Wir können uns kaum sattsehen.
 
Die Suche nach einem Ankerplatz gestaltet sich nicht einfach. Auf der Karte finden wir eine Bucht mit zwei schmalen Einfahrten, die uns ideal scheint. In den nautischen Büchern ist sie zwar nirgends zu finden, dennoch wollen wir es wagen. Mit einem halben Meter Wasser unter dem Kiel gelingt uns die Einfahrt. Aber wo ankern? Der Grund ist entweder sehr steil oder von Felsen gespickt. Schliesslich hält der Anker doch. Die drei Frauen der Crew erklimmen einen nahen Berg, während mein Bruder und ich im Kajak die Bucht erkunden. Kaum fühlen wir uns mal so richtig allein und als Entdecker, taucht ein anderes Segelboot auf…
 
Die Woche ist schon fast vorbei; es geht zurück nach Tasiilaq. In den letzten Tagen hat sich der Eisteppich etwas geöffnet, wodurch es möglich ist, die direktere Route aussendurch zu nehmen. Allerdings: Das ganze Eis scheint nach Tasiilaq getrieben zu sein. Wir legen an drei anderen Schiffen an und beginnen bald damit, Eisberge vom Rumpf wegzustossen. Ein Inuit kommt uns zu Hilfe und drückt mit seinem kleinen Motorboot die grössten Exemplare zur Seite. Er erntet viel Jubel und Beifall. Doch das Eis treibt unaufhörlich weiter in den Hafen; irgendwann geben wir den Kampf auf, legen ab und gehen weiter draussen vor Anker. Erst als die Tide wechselt und die Strömung kehrt, können wir wieder festmachen.
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