Segelverein MARE INCOGNITA
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WinterPause Im Hafen von Sint Annaland

Auf dem Weg nach Kulusuk

12/7/2019

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Die Überquerung der Denmark-Strait auf der Breite des Polarkreises zwischen Island und Grönland beginnt am Dienstagabend sanft und wunderschön unter einer das von Süden aufkommenden Tiefs ankündenden Mitternachtssonne. Dieses Tief diktiert unseren Zeitplan: Dessen steife Winde um die 7 bis 8 Beaufort aus östlicher Richtung sollen uns eine schnelle, wenn auch eine für die Crew anstrengende und kräftezehrende Überfahrt ermöglichen.
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Und dann, wie erwartet, legt der Wind zu, 7 manchmal 8 Beaufort mit Böenspitzen bis zu 40 Knoten, eine Mütze voll Wind, kein Sturm und zudem noch von achtern, also aus günstiger Richtung, zur Freude unserer 9-köpfigen Crew und vor allem von Leonie, die in ein paar Tagen die 'Passage' skippern wird und wie immer wenn es wild wird, vor Lebenslust beinahe überschnappt und hinter dem Steuerruder tanzt und jauchzt und singt und unsere dahinbrausende Ocean-Racer vom Gewicht eines beladenen Lastwagens mit leichter Hand durch das Wellenchaos dirigiert.
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Wir müssen allerdings höllisch aufpassen, nicht allzu schnell über die Wellen zu rauschen, nicht allzu früh an der wilden, menschenleeren und von allen Seeleuten gefürchteten Küste Grönlands einzutreffen – Nomen est Omen: Cape Farewell, Cape Desolation, Hold with Hope. «Nicht allzu früh» heisst konkret nicht vor Donnerstagmittag, unter keinen Umständen schon am Mittwoch, weil sich dann das Tief an der grönländischen Ostküste austobt, voraussichtlich mit Böen bis zu 60 Knoten. Ein solcher Sturm lässt sich auf offener See abwettern, aber nicht in Küstennähe, und schon gar nicht in Kombination mit Packeis – der Alurumpf unseres Schiffes würde zwischen den Eisschollen zermalmt werden, wie eine Bierdose auf der Autobahn. Und hier, am Ende der Welt, gibt es keine Seele, die uns zu Hilfe kommen könnte.
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Die endlose Küste Ostgrönlands, die 26 Breitengrade überspannt, von 59° Nord bis hoch in die Polarregion von 85° Nord, ist heute noch unvollständig und häufig schlichtwegs falsch kartografiert. Die elektronischen Seekarten von Navionics sind von den alten dänischen Seekarten aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts abgekupfert – inklusive aller Fehler und Irrtümer. Wir sind dort letztes Jahr, gemäss Seekarten, meilenweit über trockenes Land gefahren und haben einst in 80 Meter über Meereshöhe geankert. Wir sind gespannt, was diese menschenfeindliche und doch so grandiose Gegend diesmal für Überraschungen präsentieren wird.
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