Segelverein MARE INCOGNITA
Segelverein MARE INCOGNITA
  • TÖRN 2023
  • NEWS / BLOG
  • GALERIE
  • PHILOSOPHIE
  • SCHIFF
  • TÖRN ARCHIV
  • VEREIN
  • KONTAKT
  • TÖRN 2023
  • NEWS / BLOG
  • GALERIE
  • PHILOSOPHIE
  • SCHIFF
  • TÖRN ARCHIV
  • VEREIN
  • KONTAKT

WinterPause Im Hafen von Sint Annaland

Eine Mütze voll Wind 1: Rumpf und Kiel

2/5/2019

1 Kommentar

 
Autos sind in den letzten 50 Jahren beinahe so sicher geworden wie das heimische Bett. Für Segelyachten trifft das leider nicht zu. Wir brauchen bloss einen Blick auf die Statistik des Sydney-Hobart Race zu werfen, der vielleicht härtesten Offshore-Regatta überhaupt, deren Kurs quer durch die mörderische Tasmanische See führt. 1956 liefen von 30 teilnehmenden Schiffen noch 28 heil ins Ziel, die Erfolgsrate lag also bei 93 Prozent. 1963 betrug sie noch 77 Prozent und sank dann kontinuierlich bis auf den Tiefpunkt von 31 Prozent im Jahr 1984. Von den 150 teilnehmenden Booten kamen also nur noch knapp ein drittel durch.
 
Beim Fastnet-Race 1979, an dem 316 Yachten teinhamen, kamen 15 Segler ums Leben. Einige konnten ihre havarierten Boote zwar mit der Rettungsinsel verlassen, starben dann aber an Erschöpfung. Fünf der verlassenen Boote wurden später entmastet und halb voll gelaufen, aber immer noch schwimmend aufgefunden. Aus solcher Erfahrung stammt die Seglerweisheit: Man steige nie in eine Rettungsinsel hinunter, sondern klettere immer in eine hoch – nämlich erst dann, wenn einem das Schiff unter den Füssen wegsackt.
 
Ein Grund für die schwindende Seetüchtigkeit moderner Segelyachten sind die modernen Kommunikationsmittel. Früher musste sich die Crew einer ozeantauglichen Yacht auf die Seetüchtigkeit ihres Schiffes verlassen können. Heute kann sie per Funk oder Satellitentelefon einen Notruf absetzen und warten, bis sie von einem nahen Frachter oder einem Helikopter geborgen wird. Diese Entwicklung hat den marktgetriebenen Trend zu schnellen und dennoch wohnlichen Yachten begünstigt. Die beiden Eigenschaften lassen sich konstruktiv vereinbaren, indem man sehr breite Schiffe mit geringem Kielgewicht baut.
 
Die Stabilität einer klassischen Yacht beruht auf dem Prinzip des Stehaufmännchens. Sie ist schmal gebaut und mit einem schweren Kiel ausgestattet, der im Extremfall bis zu 70 Prozent des Gesamtgewichts ausmacht. Eine brechende Welle von ausreichender Grösse kann eine solche Yacht wohl auf den Kopf stellen, aber das Schiff richtete sich aus jeder Position wieder auf – selbst wenn der Mast senkrecht nach unten steht. Der Nachteil dieser Bauweise ist, dass der tonnenschwere Kiel bei achterlichem Wind und räumlichen Kursen als Bremsklotz wirkt. Und das mag freilich niemand so gern.
 
Till Linke


1 Kommentar
Steven Mildred link
1/4/2021 02:15:10 am

Appreciate your bblog post

Antworten



Antwort hinterlassen

Proudly powered by Weebly