Segelverein MARE INCOGNITA
Segelverein MARE INCOGNITA
  • NEWS / BLOG
  • GALERIE
  • PHILOSOPHIE
  • SCHIFF
  • TÖRN ARCHIV
  • VEREIN
  • KONTAKT
  • NEWS / BLOG
  • GALERIE
  • PHILOSOPHIE
  • SCHIFF
  • TÖRN ARCHIV
  • VEREIN
  • KONTAKT

WinterPause Im Hafen von Sint Annaland

Schiffs-Unterhalt mit den Gebrüdern Lincke

8/7/2020

0 Comments

 
Bild
Wie der amerikanische Boots-Reparatur-Papst Nigel Calder in seiner Segler-Bibel «Boatowners
Mechanical and Electrical Manual» (ISBN 978-0-7136-7226-8) postuliert, gibt es bezüglich
Unterhalt und Wartung der unzähligen Systeme einer Segelyacht ein breites Spektrum zwischen
zwei extremen Positionen: Einerseits die devote Befolgung der vom Hersteller vorgeschriebenen
Wartungsintervalle (und legt sich in falscher Sicherheit wiegend beruhigt schlafen, nichtsahnend
von den Konvulsionen die sich in den Eingeweiden der Maschinerie zusammenbrauen) oder
anderseits ein quasi-hypochondrische Obsession mit den Geräuschen, Vibrationen, übermässiger
Erhitzung, ungewohnten Gerüchen und ja, selbst mit Geschmäckern. Ich kenne mechanophile, die
bei der Kontrolle des Oelstandes einen Tropfen des Schmiermittels auf der Zunge verkosten und
so Verbrennungsrückstände identifizieren, die wiederum auf defekte Kolbenringe oder
ausgelatschte Zylinderbohrungen hinweisen (weil die Verbrennungsrückstände des verpufften
Diesels zwischen Kolben und Zylinderwandung in das Kurbelgehäuse eindringen und das
Schmieröl kontaminieren).
Wie man sich zwischen diesen beiden Extremen positioniert hängt von drei Faktoren ab: Erstens
vom technischen Know-How, über das man verfügt; zweitens von der Finanzkraft und drittens
vom Charakter der Segeltörns, die man unternimmt. Bewegt man sich auf einer Charteryacht in
Reichweite von fachkundigen Werften, muss man sich lediglich um Probleme kümmern, die ein
Havarie zur Folge haben könnten. Ich würde aber empfehlen, nebst der obligaten
Sicherheitsausrüstung Keilriemen, Impeller, Diesel Fein- und Grobfilter nebst Werkzeugkoffer
inklusive Voltmesser mitzunehmen. Sehr hilfreich, selbst für mechanisch Unbedarfte ist das
mitführen des oben erwähnten Werkes (gibt’s inzwischen auch als e-book) von Nigel Calder,
zudem den Besuch eines Wochenende-Motorenkurses oder noch besser, einmal auf einem
unserer 18-Meter Yacht Passage als Crewmitglied im Nordatlantik und/oder Arktis anzuheuern:
Dort hat man dann garantiert Gelegenheit sich ankündigende Probleme rechtzeitig zu
identifizieren und Defekte, die zu Vezögerungen oder gar Abbruch eines Törns zwingen könnten,
zu vermeiden. Wir vom Segelverein Mare-Incognita, seit 2014 in der Arktis unterwegs, können
uns dies nicht leisten, da wir an einen fixen Törnplan, der uns alle zwei- oder drei Wochen einen
Crew-Wechsel zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Hafen oder Ankerplatz
aufzwingt, gebunden sind.
0 Comments



Leave a Reply.

Proudly powered by Weebly